Stell dich kurz vor.
Ich heiße Armin Wühle, lebe in Hannover, bin Schriftsteller und habe mit „Urban Legend“ meinen ersten Audiowalk geschrieben.
Erkläre in eigenen Worten, was ein Audiowalk ist.
Eine Geschichte, die während eines Spaziergangs gehört wird und bei der die Umgebung Teil der Erzählung wird – und sich damit jedes Mal auch ein wenig verändert
Für welche Stadt hast du deinen Audiowalk geschrieben und was magst du an dieser Stadt am liebsten?
Für Hannover, meine Wahlheimat seit sieben Jahren – da sich diese Heimat zwischen Nordstadt und Linden abspielt, verläuft hier auch mein Audiowalk. Abends im Welfengarten zu sitzen oder am Strandleben, was gibt es besseres.
Worum geht es in deinem Audiowalk?
Um Yannis, der sich der Stadt und seinen Menschen sehr verbunden fühlt, aber ein verlockendes Jobangebot in Kopenhagen erhält, das ihm sein bester Freund verschafft hat. Letztlich geht es um eine Situation, in der sich viele Menschen einmal wiederfinden: gehen oder bleiben? Gibt man etwas Gutes auf für etwas Besseres? Oder ist die Gefahr zu groß, etwas Gewonnenes zu verlieren?
Wie bist du auf die Idee dazu gekommen?
Ich habe mehrere Freunde, die vor dieser Frage standen und sich mal für Hannover, mal für den Umzug entschieden haben. Gerade wenn man sich mit einer Stadt und ihren Menschen verwurzelt hat, kann eine solche Entscheidung verdammt schwer sein (ich selbst stand bislang nie vor so einer Entscheidung, bei mir war der Weg zum Glück immer sehr klar)
Wer sollte deine Geschichte auf jeden Fall hören?
Alle, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, aber auch alle, die genau den Platz gefunden haben, an dem sie sich wohlfühlen. Außerdem sollten jene den Audiowalk hören, die meinen, in Hannover würden sich keine Geschichten verstecken – im Gegenteil, wenn ich von der Nordstadt nach Linden spaziere, lauern an jeder Ecke welche.
Was war für dich die größte Herausforderung beim Schreiben?
Die Textlängen exakt auf die gelaufene Strecke abzustimmen – aber eigentlich ging mir das Schreiben sehr gut von der Hand.
Und was hat dir am meisten Spaß gemacht?
Die vielen kleinen Anekdoten, die mir selbst oder anderen passiert sind, zu einer Geschichte zu verweben – und dabei ein Gefühl für diese Stadt entstehen zu lassen.
Was ist dein Lieblingsort entlang der Route?
Die Fährmannsbrücke über die Ihme – mit dem Blick übers Wasser und den Sonnenuntergang auf der einen, den Blick über die drei warmen Brüder auf der anderen Seite.
Welches Detail auf deiner Route ist dir erst während der Arbeit an deinem Audiowalk aufgefallen?
Der Lindener Schmuckplatz ist definitiv eine Entdeckung – er war nie so richtig auf meiner Karte von Hannover eingetragen, dabei führen so viele Wege zu ihm…
Zu welcher Jahreszeit gehst du am liebsten spazieren?
An allen, außer im Winter.
Was schreibst du sonst noch?
Anfang des Jahres habe ich meinen Debütroman „Getriebene“ im S. Marix Verlag (Verlagshaus Römerweg) veröffentlicht. Es geht darin um eine Stadt, die während eines Kriegs zerstört wurde und deren Bewohner nun aus ihrem Schicksal Kapital schlagen – es geht also um die Frage, welchen Umgang wir mit dem Elend in der Welt finden. An diesem Roman habe ich vier Jahre gearbeitet und ich bin sehr froh, ihn veröffentlicht zu haben. Ansonsten schreibe ich auch fürs Theater.
Wo können unsere Leser*innen noch mehr über dich erfahren?
Auf meiner Website www.arminwuehle.com oder meinem Instagram-Kanal arminwuehle